Spielen ist die elementarste Audrucksform eines Kindes
Die heilpädagogische Spieltherapie ist ein eigenständiges integratives Behandlungskonzept innerhalb der Heilpädagogik und dient als fester Bestandteil in der psychosozialen Versorgung von Kindern und ihren Familien.
Sie wird insbesondere bei Kindern angewandt, deren altersgerechte Entwicklung durch vielseitige Ursachen, wie eine noch unzureichende soziale Integration, eingeschränkt oder gefährdet ist.
Kinder drücken sich bis zum Schuleintritt überwiegend im symbolischen Spiel aus und weniger durch Sprache. Materialien zur kreativen Arbeit und Rollenspielen bieten Kindern die Möglichkeit, Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse darzustellen. Auf dieser spielerischen, nicht realen Ebene finden sie unter psychischem Schutz einen Weg verdrängte Impulse und Gefühle auszuleben und sich ihnen zu stellen, ohne dafür eine reale Verantwortung übernehmen zu müssen. In der Spielsituation kann ich als Heilpädagogin eine ordnende Funktion einnehmen und dem Kind durch das Benennen/Spiegeln der Handlungen, Impulse und Gefühle, dabei helfen sich selbst besser zu verstehen,
anzunehmen und verdrängte Erfahrungen in sein Selbstbild zu integrieren.
Die Symbolisierung und Verarbeitung psychischer Themen im Spiel, die sonst für das Kind nicht greifbar und auslesbar sind, ist besonders wirksam und "heilend". Diese intensive Erfahrung und Entwicklung ist für ein Kind nur dann möglich, wenn es intrinsisch (von sich aus) motiviert und nicht geleitet spielt, denn das Kind weiß am Besten, was es gerade braucht und bespielen will. Dies ermöglicht dem Kind, begleitet im Spiel, eine neue innere Haltung zu entwickeln.