Sicher unterwegs auf der Straße

Kindergartenkinder können die komplizierten Zusammenhänge des Straßenverkehrs noch nicht verstehen. Sie können nicht abschätzen, welche Ursache zu welcher Folge führt. Daher sind für die Kleinen klare Regeln für das Verhalten im Straßenverkehr von lebenswichtiger Bedeutung.

Das gilt auch noch im Grundschulalter. Die Gebote und Verbote für das Verhalten im Verkehr können nicht in Frage gestellt werden. Ihr müsst das Verhalten der Kinder bestimmen, denn zu „selbstbestimmtem Verhalten“, bei dem sie jeweils der Situation entsprechend alle Bedingungen abwägen, sind sie noch nicht in der Lage. Ohne klare, kurze akustische Signale geht es nicht: „Stopp! / Halt! / Achtung / Vorsicht!“

Vermeidungsverhalten ist im Straßenverkehr das Erste, was ein Kind lernen muss. Als Kindergartenkind weiß es längst, dass der Bordstein bedingungslos die Grenze ist. Und doch muss das immer wiederholt werden: „Halt! / Stopp, hier ist die Grenze! / Halt! Bis hierhin und nicht weiter!“ Eure Anweisungen müssen kurz und deutlich sein! Eure Reaktion auf Fehlverhalten eures Kindes im Straßenverkehr muss kurz, formelhaft und energisch sein. Sie muss zudem sofort erfolgen, nicht mit zeitlicher Verzögerung. Lasst in dieser Situation keine Diskussion zu.

Es geht zunächst nicht darum, ihm die Gefahr und die Zusammenhänge zu erklären. Einsicht ersetzt erst langsam, insbesondere im Laufe der Schulzeit, diese „Konditionierung“: „Nein! / Stopp! / So nicht!“

Kinder handeln spontan. Das ist grundsätzlich gut und wir Erwachsenen können diesbezüglich viel von ihnen lernen. Doch im Straßenverkehr muss das Temperament gebremst werden: „Halt! Es gibt keinen einzigen Grund, plötzlich auf die Straße zu laufen! / So nicht! Der Ball ist nicht so wichtig wie dein Leben. Hier stoppst du, egal was los ist! / Stopp, es wird niemandem einfach nachgelaufen! / Hier ist die Grenze! Dass dich jemand von der anderen Seite ruft, ist kein Grund, auf die Straße zu laufen!“ Vermeidet jedoch, dass euer Nachwuchs Angst vor dem Straßenverkehr bekommt. „Du brauchst dich nicht zu fürchten! Doch wenn du einfach unbedacht losrennst, bringst du dich in Gefahr. Desto wachsamer du bist, desto sicherer bist du auch. Wenn du den Verkehr genau beobachtest und die Regeln einhältst, brauche ich mir keine Sorgen um dich zu machen!“

In der Verkehrserziehung müsst ihr energisch sein - aber auch sachlich. Die Experten der Verkehrserziehung sagen: Gefahr muss Kindern „akustisch“ und „taktil“ vermittelt werden. „Akustisch“, das sind eure Worte, Ausrufe und Töne, wie wir sie weiter oben beschrieben haben. „Taktil“ bedeutet tasten, berühren.

Das heißt, dass ihr zusätzlich zum akustischen Signal auch zugreifen sollt, wenn Gefahr droht. Nehmt euer Kind zurück! Haltet es fest! Die kurze, energische akustische und taktile Reaktion bewirkt den gewünschten Effekt. Doch achtet darauf, diese energischen „Warnsignale“ nur in gefährlichen Situationen einzusetzen.

Wenn ihr ständig schimpft nutzt sich der Effekt ab oder kehrt sich sogar ins Gegenteil. Wenn ihr ansonsten aber liebevoll, verständnisvoll und erklärend reagiert, wird euer Kind durch das völlig andere Verhalten die Gefährlichkeit einer Situation sofort begreifen. Die Trennung von Gehweg und befahrener Straße muss unbedingt beachten und klar betont werden.

Das Kind muss lernen, dass das Gehen auf dem Fußweg die Regel, das Betreten der Straße die Ausnahme ist. Wenn Fußweg und Radweg durch Markierungen voneinander getrennt sind, erklärt dem Kind die Markierungen. Lasst euer Kind daher immer an der verkehrsabgewandten Seite von sich gehen, auch, wenn ihr es fest an der Hand haltet.

Fahrradsicherheit: Etwa 10.000 Kinder verunglücken jährlich mit dem Fahrrad schwer. Es ist eine besondere Aufgabe für Eltern, einerseits Kinder selbst sicher auf dem Fahrrad zu transportieren und andererseits dem Kind den sicheren Umgang mit dem Rad zu vermitteln. Es genügt nicht, dass das Kind das Fahrradfahren lernt - es muss in gleichem Maße erfahren, wie es sich mit dem Fahrrad sicher auf den Gehwegen und im Straßenverkehr verhält. 

 

QUELLE: Textinhalt orientiert sich an dem Buch "Kleiner Schatz, ich sag dir was", Frank Maibaum, J. F. Steinkopf Verlag, Kiel 2003

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