Ganzheitliche Sprachförderung bedeutet, Sprechen mit allen Sinnen zu erlernen
Bei der ganzheitlichen Sprachförderung steht, als Teil der Frühförderung, nicht die beeinträchtigte Sprache des Kindes im Vordergrund, sondern das gesamte Kind. Meist wird bei der Beobachtung von Kindern der Fokus zu sehr auf die fehlerhafte Sprachproduktion gelenkt, da diese zu erst auffällt. Ganzheitlichkeit heißt jedoch, dem Kind mit seinem Sprachproblem auf vielseitige Weise zu begegnen und nicht nur das korrekte Sprechen zu üben.
Sprache wird über Erfahrungen im Spiel, über die gemeinsame Interaktion, durch Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen verinnerlicht. Ganzheitliche Sprachförderung bedeutet Zeit mit dem Kind zu verbringen. Zeit zum Spielen, Zeit zum Zuhören und Zeit zum Lernen. Durch die alltäglichen Erfahrungen, die mit Sprache begleitet werden, lernt das Kind und erweitert seinen Wortschatz. Denn wie soll ein Kind verstehen wo "oben" und wo "unten" ist, wenn es nie auf etwas hoch geklettert ist, oder sich unter etwas versteckt hat? Wie soll es lernen, dass Tiere wie Katzen Fell haben, wenn es nie ein Fell berührt hat?
Ganzheitliche Sprachförderung findet auf spielerische Weise und mit allen Sinnen statt, indem aktive Sprech- und Kommunikationssituationen gestaltet werden und die Eltern dazu angeregt werden, diese in den Alltag zu integrieren. Eltern werden dafür sensiblisiert wie diese Sprachangebote altersgerecht gestaltet werden und durch welche einfachen Methoden auch Kinder mit Sprachfehlern oder einem geringen Wortschatz, ihre Motivation und Freude trotz Schwierigkeiten zu sprechen, nicht verlieren. Dies gelingt am besten durch handlungsbegleitendes Sprechen, und dem bennen von Gefühlen. "Ich sehe, dass du dich gerade ganz doll über den roten Ballon freust." Wir müssen den Kindern Worte für ihr Erleben schenken.
